jörg piringer - digital sound visual interactive poetry etc.
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verbrenner

new book - in german

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Jörg Piringers verbrenner mäandert als Redestrom durch die Wortfelder von Brand und Feuer, Zerstörung und Asche, aber auch von Löschen, Überschwemmung und Ertrinken. Analog zu den sich immer weiter ausbreitenden Bränden folgt die Textbewegung rhetorischen Gesten der Steigerung und Vermehrung und akzentuiert solcherart auch die ökonomische oder sozialpsychologische Dimension des Begriffs „Verbrennen“. In der Verbindung mit dokumentarischen Quellen zu Brandbeschleunigern, Flammenwerfern, Brandschutzbestimmungen oder Brandverletzungen verdichten sich die ausgebreiteten Katastrophenerzählungen zu einem hyperreal-dystopischen Komplex. Urban Legends von selbstentzündenden Bäumen und Menschen, Rezepte von Scheiterhaufen (Dessert) und H-Bomben oder Erinnerungen an Jan Palach und andere Selbstverbrennungsaktivisten geben zusammen ein Panorama von brandgefährlichen Zusammenhängen und Atmosphären. Das Spiel mit Fakt und Fiktion, das der Computerkünstler und Autor Jörg Piringer durch den Einsatz einer sich verselbständigenden KI zusätzlich befeuert, eskaliert in Vorstellungen, die heute allgegenwärtige Tendenzen konsequent weiterdenken: in der Abwehr von immer mehr Verbrennenden durch immer höhere Brandmauern, während Hunderte Untergegangene am Boden des Mittelmeers nach Europa wandern. In seinem verbrenner gewinnt Jörg Piringer aus einem abgegrenzten lexikalischen Reservoir die Energie, ein poetisches Feuerwerk von brennender Aktualität zu zünden.
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a speed run through the performance for "verbrenner"

reviews

Zahlenfreaks und Menschen, die sich gern aneinandergereihte Wörter eines Wortfeldes oder eines bestimmten Themas anschauen und daraus die Zukunft oder die Vergangenheit lesen wie aus einem Kaffeesud, werden dieses Sprachmeer, so düster es auch ist, lieben.
[...]
Eine Hoffnung besteht vielleicht darin, dass der Mensch wieder mehr Zugang zu seinen spielerischen Elementen erhält, und in diesem Sinn hat Jörg Piringer eine Vorlage geschaffen, die trotz ihres dystopischen Tons kleine Vergnügungen in sich birgt.
Linda Stift in DiePresse 11.4.2025

Beinahe alles scheint poesietauglich genug, um hergenommen und gegen den eigenen Wortsinn verwendet zu werden. Jörg Piringer ist ein Tüftler. Er grast unermesslich große Bedeutungsfelder ab. Seine Fundstücke montiert er in Listen, tabellarischen Texten, oder er mimt schlicht ein Autoren-"Ich", das sich so seine Gedanken macht.
[...]
Aus den unscheinbarsten Materialien schlägt dieser Sprachmagier 2.0 erstaunlichste Funken.
Ronald Pohl in DerStandard 16.5.2025

durchaus ironisch und selbstironisch geschrieben, ist „verbrenner“ ein werk umfassender unruhe, eine mitreissend dystopische sprachbewegung durchs weite feld medialer, lexikalischer und existentieller verhältnisse.
herbert j. wimmer in kolik 100
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